ADHS ENDLICH VERSTEHEN

Warum du nicht mehr an dir zweifeln musst

Du weißt, was zu tun ist, aber du bekommst es nicht umgesetzt.
Du startest anfangs mit großer Motivation bis du plötzlich das Projekt völlig vergisst.
Du nimmst dir etwas fest vor und tust dann… etwas ganz anderes.

Wenn du dich hier wiedererkennst, bist du nicht allein. Viele Erwachsene und Jugendliche mit ADHS erleben genau das täglich. Das Problem ist dabei nicht mangelnde Intelligenz, Faulheit oder fehlender Wille. ADHS ist mehr als Unruhe, Konzentrationsschwierigkeiten oder „nicht stillsitzen können“. 

Es ist eine komplexe neurologische Besonderheit, die zentrale Steuerungsprozesse im Gehirn beeinträchtigt, die sogenannten exekutiven Funktionen. 

Was sind Exekutive Funktionen?

  • Wichtige Steuerungsprozesse im Gehirn
  • Verbinden und ordnen unsere Gedanken und Handlungen immer wieder neu
  • Arbeiten wie ein Dirigent, der ein Orchester leitet

Sie helfen uns zum Beispiel dabei:

  • den Überblick zu behalten,
  • Dinge rechtzeitig anzufangen,
  • mit Frust umzugehen,
  • uns an Wichtiges zu erinnern
  • mit starken Gefühlen gut klarzukommen,
  • und unser Verhalten an Situationen anzupassen.

Was ist ADHS wirklich?

ADHS ist mehr als die Symptome Hyperaktivität, Aufmerksamkeitssteuerungs-Schwierigkeiten oder Impulsivität. Es zeigt sich eine Beeinträchtigung der sogenannten exekutiven Funktionen. Diese helfen uns, Ziele zu setzen, Verhalten zu steuern, Prioritäten zu setzen, Emotionen zu regulieren und Handlungen umzusetzen.

Der amerikanische Psychologe Dr. Thomas E. Brown hat ein einfaches Modell entwickelt, das zeigt, in welchen sechs Bereichen Menschen mit ADHS besonders oft Schwierigkeiten haben.

Es hilft dabei, besser zu verstehen, warum Dinge wie Planen, Anfangen oder Dranbleiben manchmal so schwerfallen.

Wichtig zu wissen:
Dieses Modell stammt aus der praktischen Arbeit mit vielen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit ADHS. Es basiert also nicht auf Gehirnscans oder Labormessungen, sondern vor allem auf Erfahrungen aus dem echten Leben. Es ist eines von mehreren hilfreichen Modellen, das sich in der Praxis gut bewährt hat.

Die sechs Bereiche exekutiver Funktionen nach T.E. Brown

1. Aktivierung
Aufgaben organisieren, priorisieren und rechtzeitig beginnen fällt schwer. Oft bleibt man in der Planung stecken oder kommt gar nicht erst ins Handeln.

2. Fokus
Die Aufmerksamkeit springt zwischen Reizen hin und her, oder bleibt im Hyperfokus stecken und andere wichtige Dinge geraten aus dem Blick.

3. Anstrengung
Mentale Energie lässt schnell nach. Besonders bei Aufgaben, die uninteressant oder langwierig sind, fehlt die Ausdauer, um dranzubleiben.

4. Emotionen
Gefühle wie Frust oder Überforderung wirken intensiver und lassen sich schwer regulieren. Häufig erleben Menschen mit ADHS ein einziges Gefühl so strak, dass alles andere in den Hintergrund tritt und nicht mehr bewusst wahrgenommen werden kann. Das kann Entscheidungen und Beziehungen beeinflussen. 

5. Gedächtnis
Termine, Aufgaben oder Namen werden leicht vergessen. Das Arbeitsgedächtnis speichert Informationen für kurze Zeit, damit wir sie direkt nutzen können, zum Beispiel beim Merken einer Anweisung oder beim Kopfrechnen. Bei ADHS funktioniert es oft unzuverlässig wodurch schnell etwas verloren geht, was eigentlich nur kurz im Kopf bleiben müsste. Das führt im Alltag zu Vergesslichkeit und Durcheinander.

6. Handlungssteuerung
Impulsives Verhalten, Schwierigkeiten mit Selbstbeobachtung und das Gefühl, sich selbst nicht gut steuern zu können, sind häufig.

In einem Satz wird sichtbar, wie eng verschiedene exekutive Funktionen zusammenarbeiten und wo es bei ADHS oft hakt:

„Wirst du es tun und, wenn ja, wie und wann?“
(Lezak, 2004)

Wirst du es tun? – Motivation / Aktivierung
Das ist die Frage nach dem Startimpuls. Es geht darum, die Energie und den Antrieb zu finden, um eine Aufgabe überhaupt anzufangen.

Beispiel: Du hast eine wichtige E-Mail zu schreiben, aber es fällt dir schwer, den ersten Satz zu formulieren oder überhaupt den Computer einzuschalten.

Wie wirst du es tun? – Planung / Organisation
Hier geht es um die Strukturierung und Planung der Aufgabe. Du überlegst, welche Schritte notwendig sind und wie du sie am besten angehst.

Beispiel: Du planst, die E-Mail zuerst zu entwerfen, dann zu überarbeiten und schließlich zu versenden. Du sortierst deine Gedanken und legst eine Reihenfolge fest.

Wann? – Timing / Gedächtnis
Diese Frage beschäftigt sich mit dem richtigen Zeitpunkt und der Erinnerung daran, die Aufgabe zu erledigen. Es geht um das Zeitmanagement und das Abrufen von Erinnerungen.

Beispiel: Du erinnerst dich daran, die E-Mail vor Mittag zu senden, damit der Empfänger sie rechtzeitig erhält.

Was du tun kannst

Was wäre, wenn du lernst, dich besser zu verstehen, statt dich ständig zu überfordern? Was wäre, wenn du Strategien hättest, die zu deinem Gehirn passen und dich entlasten, statt zusätzlich stressen?

Mit einem Ansatz aus ADHS-Coaching, Achtsamkeit und IFS Methoden (Arbeit mit inneren Anteilen) helfe ich dir, die einzelnen Bereiche gezielt zu stärken und praxiserprobte Strategien zu entwickeln. 

Du bekommst mehr Klarheit, stärkst deine gezielt deine Selbststeuerung, lernst mit Reizüberflutung umzugehen, erkennst tiefere Zusammenhänge und entwickelst deinen eigenen Weg zu mehr Struktur, Selbstvertrauen und Gelassenheit.

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In diesem Gespräch schauen wir gemeinsam, wo du gerade stehst, was du brauchst und ob mein Angebot für dich passt.

Du musst das nicht allein schaffen. Und du darfst neue Wege gehen, die wirklich zu dir passen.

*Hinweis: Die Übersetzung ins Englische wurde maschinell erstellt und kann Fehler enthalten.

Quelle:
A New Understanding of ADHD in Children and Adults, Thomas E. Brown 

Bildquellen:
Ich bedanke mich bei Jason Leung (Header) und Minh Pham